Story: |
Die Geschichtsschreiber notieren das Ende des Sezessionskrieges
(1861-65) in den Vereinigten Staaten Amerikas. Kaum hat sich das Land vom
Blutvergiessen dieses schrecklichen Krieges erholt, droht schon die nächste
Gefahr in der Gestalt von Dr. Loveless (Kenneth Branagh). Dieser Bösewicht,
dessen Unterleib sich während dem Bürgerkrieg verselbstständigte,
ist mit der Aufteilung der USA nicht zufrieden und strebt daher nach einer
Neuordnung des Wilden Westens. Aus diesem Grund will er die amerikanische
Regierung zur Kapitulation zwingen. Zur Realisation dieses Vorhabens hat
Dr. Loveless einige der besten Wissenschaftler der Nation entführen
lassen, um eine unschlagbare Geheimwaffe zu entwickeln. Weil der Regierung
diese Entwicklung nicht verborgen geblieben ist, schickt sie zur Aufklärung
ihre beiden besten Spezialagenten los. James T. West (Will Smith) ist ein
Draufgänger, der regen Gebrauch von seinem Mundwerk macht und unter
heftigen Zuckungen im rechten Zeigefinder leidet. Artemus Gordon (Kevin
Kline) ist das Gegenbild von West. Seinem Handeln liegt immer ein Plan
zugrunde, in welchen er seine Vorzüge als Meister der Verkleidung
und Erfindung einfliessen lässt. Aus dem Verfolgerduo wird bald ein
Trio. Die hübsche Rita Escobar (Salma Hayek) gesellt sich zu den Topagenten.
Ihr als Wissenschaftler arbeitender Vater wurde von Dr. Loveless unter
seine Fittiche genommen. Woran der böse Schelm mit den Gelehrten herumtüftelt,
offenbart sich unerwartet den Agenten: eine riesige Maschine ähnlich
einer ekelerregenden Spinne gesteuert von Dr. Loveless! West und Gordon
haben nun die heikle Aufgabe dieses zerstörerische Ungeheuer zu stoppen.
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Fazit: |
"Wild Wild West" greift auf die Fernsehserie "The Wild Wild West" (deutscher
Titel: "Verrückter Wilder Westen") zurück, welche von 1965 bis
1969 in Amerika zu bestaunen war. Diese Actionserie vereinte Western- mit
Agentenelementen alias James Bond. Insgesamt wurden über 100 Episoden
produziert, was eindrücklich die Beliebtheit der Serie jenseits des
Atlantiks unterstreicht.
Die Voraussetzungen für ein richtiges Westernspektakel waren also
aufgrund der erfolgreichen Vergangenheit gegeben. Für die Umsetzung
konnten mehrere Drehbuchautoren, Regisseur Barry Sonnenfeld ("Men in Black")
und einige Erfolg garantierende Schauspieler engagiert werden. Das Resultat
ist leider ziemlich dürftig ausgefallen. Man versucht zwar dem totgesagten
Filmgenre Western mit Action- und Science-fiction-Komponenten neuen Atem
zu verleihen. Es wird jedoch deutlich, dass ein Kinofilm zwar aus zahlreichen
Einzelteilen besteht (Regisseur, Schauspieler, Spezialeffekte usw.), auf
welche auch Wert gelegt werden muss. Doch die einzelnen Stücke müssen
wie ein Puzzle zu einer Einheit zusammengefügt werden. Dies ist in
"Wild Wild West" nicht gelungen, weil meiner Ansicht nach die zugrundeliegende
Handlung zu wenig Substanz aufweist. Die Leidtragenden sind die Schauspieler.
Die beiden Hauptdarsteller Will Smith und Kevin Kline können nur in
einigen Szenen richtig herumalbern oder ihre Kaltblütigkeit unter
Beweis stellen. Salma Hayek sieht zwar bezaubernd aus in ihrem Outfit,
doch mehr hat ihre Rolle mit dekorativem Charakter nicht zu bieten. Dem
Auge des Kinobesuchers wird auch sonst einiges geboten. Die von der Firma
"Industrial Light and Magic" produzierten Spezialeffekte gehören zum
besten, was die Kinowelt momentan hervorzaubert. Neben den Spezialeffekten
gefielen mir die bis ins Detail liebevoll gestalteten Maschinen. Der Kinobesucher
hat aber von Gott glücklicherweise nicht nur zwei Augen in den Kopf
gepflastert bekommen. Sein Schädel hat noch ganz andere Vorzüge,
von welchen er leider in "Wild Wild West" viel zu wenig Gebrauch machen
kann. Immerhin ist der Film in der Lage amüsantes Unterhaltungskino
zu bieten.
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Bewertung: |
(von
maximal 5 Steinen der Weisheit)
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