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"South Park" liegt in den Hügeln von Colorado.
Es ist ein typisches amerikanisches Kleinstädtchen, welches zugleich
untypischer nicht sein könnte. Doch das wird sich im weiteren Verlauf
dieses Textes noch konkretisieren. Seinen Anfang nimmt alles mit den vier
"South Park"-Kids Eric, Kenny, Kyle und Stan. Sie ziehen sich den neuen
Film "Feuerärsche" der kanadischen Komiker Terrance und Philipp rein,
der aus einigen Fäkalbegriff-Gedichten und Furtz-Kompositionen besteht
und eigentlich das Prädikat "ab 18 Jahren" erhalten hat. Der Grossteil
des Publikums fühlt sich durch den Film nicht angesprochen. Eric,
Kenny, Kyle und Stan hingegen haben den Film rasch in ihre kleine Herzen
geschlossen und ahmen ihre neuen kanadischen Vorbilder nach. Als Erste
bekommen Lehrer Garrison und seine Puppe Mr. Zylinder einige unflätige
Ausdrücke zu hören, dann auch der herbeigerufene Schulpsychologe
und die Eltern. Immer mehr Jugendliche gönnen sich einen Blick in
den verdorbenen Film und eifern voller Tatendrang den kanadischen Filmfiguren
nach. Für Kenny endet diese Nachahmerei leider tödlich. Er macht
einen Abgang in die Hölle und trifft dort auf den Satan und Saddam
Hussein, die sich nicht nur im Bett als gute Freunde erwiesen haben. Kenny
vernimmt, dass der Satan die Machtübernahme auf dem Erdball plant,
wobei Saddam hinter dem Rücken seines Partners ebenfalls Pläne
schmiedet. Der Zeitpunkt des Machtwechsel steht unmittelbar bevor. Denn
die Situation auf der Erdoberfläche eskaliert zunehmend. Die Schuldigen
für das schlechte Benehmen der eigenen Kinder sind rasch gefunden.
Es sind alle Kanadier mit ihren Schlitzaugen und Eishockeystöcken
und allen voran Terrance und Philipp. Ein Krieg gegen den unsittlichen,
nördlichen Erzfeind steht unmittelbar vor dem Ausbruch. Zudem soll
das kanadische Komikerduo hingerichtet werden. Diese Hinrichtung würde
Satan und Saddam den teuflischen Gang auf die Erde erst ermöglichen.
Eric, Kyle und Stan sind sich der zugespitzten Lage bewusst. Sie gründen
die Untergrundbewegung "LA RESISTANCE", um schlimmeres zu verhindern.
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Fazit: |
Gespräch zwischen einem "South Park"-Liebhaber und einem "South
Park"-Hasser
Liebhaber: "Wie stufst du den Zeichentrickfilm "South Park: Bigger, Longer And Uncut" ein?" Hasser: "Klar ist, ein treffenderer Titel hätte nicht gewählt werden können. Während die Fernsehserie "South Park" noch einigermassen erträglich ist, bringt der Kinofilm das Fass zum überlaufen. Das Motto, welches hinter dem Film steckt und schon im Titel vorgegeben wird, lautet: grösser, länger und ungeschnitten. Anders ausgedrückt kann das Motto mit den Worten noch ausgiebiger, noch brutaler und noch verdorbener wiedergegeben werden." Liebhaber: "Was verleitet dich zu deiner negativen Einschätzung?" Hasser: "Ich kann nicht verstehen, was an einem Film gut sein soll, in dem der grösste Teil der 80 minütigen Spieldauer mit Fluchen, Furzen, Kotzen und Morden vertrödelt wird!" Liebhaber: "Über den Stil kann man sich sicherlich streiten. Vergiss aber nicht, was hinter dem Film steckt, also was uns die beiden "South Park"-Macher Trey Parker und Matt Stone mit ihrem Spektakel mitteilen wollen. Sie setzten sich vehement für gegenseitige Toleranz und gegen Unterdrückung ein. Dabei gehen sie immer wieder nach dem selben, einfachen Schema vor. Probleme aus der Erwachsenenwelt werden von den "South Park"-Jugendlichen aufgeschnappt, thematisiert und ad absurdum geführt. Auf diese Weise gelingt es Trey Parker und Matt Stone scheinbar alltägliche Problemen auf humoristischer Basis darzustellen." Hasser: "Mir bleibt dabei das Lachen schon sehr früh im Hals stecken. Was soll denn daran lustig sein?" Liebhaber: "Ich habe mich beim Anschauen des Filmes köstlich amüsiert. Denn es ist ja nicht so, dass nur bestimmte Personen oder Menschengruppen unter heftigen, ständigen Beschuss genommen werden. Es werden keine Grenzen gezogen. Weder Politiker, Schauspieler, Lehrer, Psychologen, Schwarze, Weisse, Kanadier noch viele weitere Zeitgenossen blieben unangetastet." Hasser: "Trotzdem finde ich das nicht spassig. Ich möchte nochmals auf den Stil zu sprechen kommen, welchen du bereits angesprochen hast. Ich bin mir bewusst, dass sich das "South Park"-Werk an ein erwachsenes und reifes Publikum richtet, was durch das Mindestalter der Kinobesucher und die späte Ausstrahlungszeit der Fernsehserie belegt wird. Trotzdem habe ich als erwachsener Mensch Mühe, wenn ich ständig Worte wie "Onkelficker" oder "Scheisser" zu Gehör bekomme und andauernd mit Gewaltorgien konfrontiert werde. Welch ein Schwachsinn! Das Ziel der Toleranz und Chancengleichheit heiligt keinesfalls die angewandten Mittel. Liebhaber: "Mit der Gewalt sprichst du ein Thema an, das besonders in den USA zu einem immer grösseren Problem wird. Kaum vergeht dort ein Tag, an welchem nicht von einer Schiesserei oder einer Messerstecherei mit tödlichem Ausgang berichtet wird. Die "South Park"-Schöpfer befassen sich mit diesem Thema und treffen den Nagel haargenau auf den Kopf. Scheinbar stört die allgegenwärtige Gewalt niemanden. Da denkt man im falschen Film gesessen zu sein, wenn man hört, weshalb die Zensurbehörde auf der anderen Seite des Atlantiks "South Park: Bigger, Longer And Uncut" ab 18 Jahren freigegeben hat: wegen unschönen Dialogen und obszönen Sequenzen. Die Gewaltszenen werden grosszügig beiseitegelassen. Hasser: "Wie hat dir die musikalische Untermalung gefallen?" Liebhaber: "Die einzelnen Lieder erreichen zwar spielend Hitcharakter, doch mir hat die musikalartige Aufmachung nicht imponiert. Das Ganze wirkt auch etwas überladen." Hasser: "Da bin ich gleicher Meinung. Trotzdem werden wir wohl nie ein einzig Volk von Brüdern, was "South Park" betrifft. Zuletzt gebe ich einen Ratschlag an alle "South Park"-Unverdorbenen ab, die beabsichtigen sich diesen Leinwandwahnsinn anzuschauen. Es lohnt sich eine Probelektion der TV-Serie "South Park" zu Gemüte zu führen, damit man ungefähr weiss, was sich im Kino abspielen wird. Auf der Filmbühne herrscht dann aber das Motto: "bigger, longer and uncut". |
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