Thomas Anderson (Keanu Reeves) soll die Menschheit
aus ihrem Dornröschendasein befreien, denn die menschliche Rasse führt
seit einiger Zeit als Energiequelle für Maschinen ein trostloses
Leben auf ihrem eigenen Planet. Den Menschen ist dieser Zustand aber
nicht bewusst, weil sie von der "Matrix" umgeben sind. Es handelt sich
dabei um eine von den Herrschern erzeugte virtuelle Realität, welche
die menschliche Wahrnehmung zu täuschen vermag. Für jeden Menschen
wird eine eigene Scheinwelt mit einem Job und Freizeitaktivitäten
erzeugt. In Wirklichkeit lebt jedes menschliche Geschöpf jedoch in
einem schalenförmigen Käfig auf riesigen Türmen, auf
welchen sich massenweise, weitere Artgenossen befinden. Anderson lebt ebenfalls
in dieser Matrix und führt ein ganz normales Leben als Programmierer.
Seine Freizeit vertreibt er als Hacker "Neo". Dabei stellt er des öfteren
Fragen über das menschliche Dasein. Bald wird er von einer Gruppe
von Freiheitskämpfern (Laurence Fishburne und Carrie-Annie Moss) kontaktiert,
welche ihm Antworten auf die gestellen Fragen verspricht. Neo entscheidet
sich für die Realität und wird von seinen Mitstreitern
aus seinem Batterienleben befreit. Seine Gefährten lassen ihn danach
in die Geheimnisse der Matrix eintauchen und bereiten ihn auf seine gefährliche
Mission vor. Doch wird er wirklich in der Lage sein die Rolle des Erlösers
zu erfüllen?
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Nach dem Verlassen des Kinos stellte ich mir beim Betrachten der Passanten
auf der Strasse die Frage: "Entspricht es der Realität, was ich wahrnehme
oder ist alles nur eine billige Fassade?" Dass ich mir diese Frage stellte,
ist ein Indiz für einen grossen Pluspunkt dieses Films: Die Geschichte
ist für mich absolut glaubwürdig und auch nachvollziehbar. Es
tauchen zwar immer wieder Fragen auf, doch die Antworten auf die zentralen
Gesichtspunkte (Was ist die Matrix?) werden wie ein Puzzle im Verlauf des
Filmes zusammengefügt und nicht gleich per Definition vorgegeben.
Selbst der Kinobesucher soll von Zeit zu Zeit sein Gehirn benutzen.
Den Grundgedanken, der hinter dem Film steckt, finde ich gut. Aber
auch die Umsetzung lässt keine Wünsche offen. So fehlen neben
den spannenden Thriller- und eindrücklichen Cyberspaceelementen auch
die atemberaubenden Actionszenen nicht, in welchen Neo die Patronenhülsen
nur so um den Kopf fliegen. Daher ist es durchaus verständlich, dass
Neo regen Gebrauch von seiner Sonnenbrille macht. Hier bin ich an einem
Punkt angelangt, der meiner Meinung nach verhindert hat, dass dieser Film
zum absoluten Hit geworden ist. Der Aufbau der Geschichte ist altbekannt:
Ein paar üble Typen schiessen beinahe auf alles, was sich bewegt,
scheitern aber beim Versuch den Helden zu treffen. Schliesslich kommt es
zum grossen Finale in Form eines Kampfes zwischen dem Helden und
seinen Gegnern, bis der gute Typ beinahe tot ist, im letzten Augenblick
aber nochmals seine letztmöglichen Kräfte freisetzen kann und
einen Triumph über das Böse feiert. Trotzdem ist "the matrix"
für jeden Kinogänger empfehlenswert und den Wachowski-Brüdern
("Bound") gebührt ein riesiges Kompliment für diese eindrückliches
Science-fiction-Abenteuer!
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