Story: |
Vor einigen Jahren begab sich der Anthropologe Dr.
Ethan Powell (Anthony Hopkins) in den afrikanischen Dschungel nach Ruanda,
um dort das Verhalten von Berggorillas zu studieren. Es blieb jedoch nicht
nur beim Beobachten. Bald wurde der tiergewordene Forscher als Mitglied
einer Gorillafamilie integriert. Eines Tages stören einige Wilderer
das gemütliche Familienleben und beginnen die schwarzen Riesen abzuknallen.
Der äusserst erregte "Menschenaffe" rächt sich an den Fremden,
indem er zwei von ihnen erschlägt und drei schwer verletzt, wird aber
schlussendlich von der feindlichen Übermacht überwältigt.
Wegen zweifachen Mordes angeklagt, transportiert man den verwilderten Powell
in ein amerikanisches Hochsicherheitsgefängnis. Dort soll Licht in
die ganze Affäre gebracht werden. Dr. Hillard schlägt (Donald
Sutherland) seinen Lehrling Dr. Theo Caulder (Cuba Gooding Jr.) vor, der
ein psychologisches Gutachten von Powell erstellen soll. Der ehrgeizige
und aufstrebende Psychologe Caulder nimmt das Angebot mit Freude an, denn
er erhofft sich dadurch einen positiven Impuls für seine Karriere.
Seine erste Aufgabe ist es den stumm gewordenen Powell zum Reden zu erwecken.
Diese Aufgabe vermag er zu lösen. Caulder sieht hingegen rasch ein,
dass der zweijährige Aufenthalt im Dschungel seine Wirkung bei Powell
nicht verfehlt hat. So ist es der gewiefte Anthropologe, der dem Psychologen
eine Lektion erteilt, ihn von seinen Illusionen befreit und zum Chefankläger
gegen die Zivilisation wird.
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Fazit: |
"Instinct" beruht auf einem Roman von Daniel Quinn mit dem Namen "Ishmael".
Aus einem sprechenden Gorilla in dem Buch ist in "Instinct" Dr. Ethan Powell
entstanden. Bei der Umsetzung hapert es aber gewaltig. Anthony Hopkins
Rolle erinnert zu sehr an einen Gorilla, was dazu führt, dass er nicht
allzu glaubwürdig erscheint. Es liegt eindeutig nicht an den schauspielerischen
Fähigkeiten von Hopkins und Gooding. Der Altmeister hat mir in seiner
"Hannibal Lektor" ("Das Schweigen der Lämmer") ähnlichen Rolle
sehr gut gefallen. Dieser Gesichtsausdruck... Wenn Blicke töten könnten,
müsste man ihn auf eine menschen- und tierleere Insel schicken.
Der Film nimmt den Zuschauer mit auf eine spannende Reise durch unsere
Gesellschaft, hinterfragt das ganze System kritisch und zeichnet sich durch
einige packende Dialoge aus. Er befasst sich mit Themen wie: Einklang zwischen
Mensch und Natur, Gefängnisalltag, Zusammenleben von Eltern mit Kindern,
Einpferchung von Tieren in den Zoo durch den Menschen. Leider bleibt der
drohende Zeigefinder während der ganzen Spieldauer erhoben. So fehlen
zum Beispiel weder der herrschaftssüchtige Gefängniswärter
noch der verständnislose Gefängnispsychiater. Lösungen für
die aufgeworfenen Fragen werden leider nur kaum geboten. Eine Message ist
wenigstens, dass die Menschheit von ihrem hohen Pferd heruntersteigen und
sich auf die natürlichen Werte berufen soll. Bedauerlicherweise haben
Regisseur Turteltaub ("Phenomenon", "While you were sleeping") und Co.
viel zu wenig aus einer interessanten Thematik Mensch - Natur herausgeholt.
Trotzdem ist "Instinct" für jene empfehlenswert, die sich nicht nur
auf den Voyeurismus in Form von Spezialeffekten im Kino beschränken
wollen und sich durch ein gekonntes Zusammenwirken von zwei begabten Schauspielern
(Hopkins und Gooding Jr.) faszinieren lassen.
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Bewertung: |
(von
maximal 5 Steinen der Weisheit)
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